Die Dr. Marschner Stiftung vergibt erneut ihren Preis für eine herausragend kuratierte Ausstellung und setzt so ein wichtiges Zeichen für die Kulturinstitutionen von Frankfurt am Main und Offenbach. Insbesondere für das von COVID-19 geprägte Jahr 2020 hält die Stiftung die Vergabe des mit 25.000 Euro dotierten Preises „Ausgezeichnet Ausgestellt“ für besonders bedeutsam und notwendig.
Nach dem Urteil der Jury ist es in 2020 der Ausstellung „Jeremy Shaw – Phase Shifting Index“ des Frankfurter Kunstvereins am überzeugendsten und konsequentesten gelungen, die Prämissen des Dr. Marschner Ausstellungspreises „Ausgezeichnet Ausgestellt“ umzusetzen. Am 5. März 2021 übergab der Stiftungsvorstand Peter Gatzemeier den Preis an Prof. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins. Die Verleihung fand – unter Einhaltung der offiziellen Hygiene- und Schutzmaßnahmen – in der Ausstellung des Kunstvereins statt.
Ein starkes Signal für die Kunst
Stiftungsvorstand Peter Gatzemeier: „Wie wir an der Shortlist sehen, wurden auch in 2020 hervorragende und herausstechende Ausstellungen geplant und umgesetzt. Natürlich war es im durch COVID-19 gezeichneten Jahr besonders schwer, diese einem breiten Publikum zu präsentieren und zu vermitteln. Umso mehr möchte die Stiftung die kuratorische Leistung und das Engagement, von denen diese Projekte geprägt sind, hervorheben. Denn erst das fehlende Kunsterlebnis lässt uns seinen Stellenwert für die Gesellschaft erkennen. Deshalb freut sich die Dr. Marschner Stiftung durch die Vergabe von ‚Ausgezeichnet Ausgestellt‘ 2020 den Fokus auf ein von der Jury als herausragend gekennzeichnetes Projekt zu setzen und den Preis an den Frankfurter Kunstverein vergeben zu können.“
Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main: „Kunst und Kultur haben es in diesen Zeiten besonders schwer. Speziell die bildende Kunst lebt durch die direkte Rezeption der Besucher. Die Kulturschaffenden in Frankfurt und seiner Region verwirklichen trotz aller Widrigkeiten wunderbare Projekte. Dies spiegelt sich etwa auch in der Shortlist zu ,Ausgezeichnet Ausgestellt‘ wider. Hierfür benötigen sie aber gerade jetzt starke Unterstützer. Ich danke der Dr. Marschner Stiftung, dass sie mit ihrem hoch dotierten Preis hierfür ein Vorbild in der Krise ist und in dieser angespannten Situation Verantwortung übernimmt. Ich freue mich, dass der dritte Dr. Marschner-Ausstellungspreis an den Frankfurter Kunstverein mit seiner Ausstellung zum Werk von Jeremy Shaw geht. Ein eminentes Projekt, das einen Betrachter nachhaltig beeinflusst. Ich gratuliere Franziska Nori für diese großartige Leistung.“
Die Begründung der Jury
Dr. Sandra Danicke, Mitglied der Jury: „Die Ausstellung ‚Phase Shifting Index‘ von Jeremy Shaw schickt die Besucherinnen und Besucher auf einen Parcours, bei dem die einzelnen Bestandteile ein Gesamtkunstwerk von bemerkenswerter Intensität bilden. In penibel inszenierten Einzelszenen demonstriert der Künstler die verschiedensten Strategien, mit denen der Mensch in unterschiedlichen Jahrzehnten und sozialen Biotopen versucht hat, Gemeinschaft und Entgrenzung zu erfahren. Die einzelnen Bildschirme sind klug arrangiert, so dass die Betrachter in separate Kosmen eintauchen können, sich zugleich jedoch stets diverser Parallelwelten bewusst bleiben. So entsteht ein komplexes Zusammenspiel, dessen Dramaturgie das komplette Haus einbindet. Fortlaufend verschmelzen die einzelnen Komponenten zu einer Synthese, die bis ins kleinste Detail durchdacht wurde. So entsteht ein einheitliches Gesamtwerk, das sich stetig steigernd auf einen Höhepunkt zusteuert, der in jeder Hinsicht bewegend ist.“
Prof. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins: „Gerade in Corona Zeiten haben wir physisch erlebt, wie sehr Kunst und Kultur fehlt, weil sie für die Menschen identitätsstiftend und sinngebend ist. Die Jeremy Shaw gewidmete Ausstellung feiert die Freude an der Gemeinschaft, die Macht der Musik und das Rauschhafte der Farben und des Tanzes. Die Ausstellung wurde so kuratiert, dass auch in Zeiten geschlossener Museen ein Hauptwerk des Künstlers immer, tags wie nachts, für die PassantInnen der Frankfurter Innenstadt zu sehen ist und diese mit seiner hypnotischen Sogwirkung seiner Bewegtbilder in ihren Bann zieht. Ich bedanke mich im Namen des Vorstandes und des Teams des Frankfurter Kunstverein bei der Dr. Marschner Stiftung und bei der Jury für diese wichtige Auszeichnung, die ein starkes Signal für die zeitgenössische Kunst in Zeiten von Corona darstellt.“
Hattrickdesign gratuliert zu dieser verdienten Auszeichnung!
Jutta Käthler: „Als Mitwirkende bei der prämierten Ausstellung „Jeremy Shaw – Phase Shifting Index“ im Marketing und in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit freue ich mich ganz besonders für die Direktorin und Kuratorin Franziska Nori, die gerade mit dieser Ausstellung wieder zur richtigen Zeit das richtige Thema platziert hat. Herzlichen Glückwunsch!“